Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Während die Politik über die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz debattiert, übergeht sie das Schicksal der Jüngsten in Zeiten der Pandemie
Deutschland macht endlich wieder auf. Nachdem in den vergangenen Tagen die Corona-Inzidenzen unter den festgesetzten Grenzwerten geblieben sind, kehrt das öffentliche Leben langsam wieder zur Normalität zurück: Die nächtliche Ausgangssperre entfällt, Konzert- und Sportveranstaltungen sind zumindest im Freien wieder möglich, Museen und Ausstellungshäuser dürfen unter Auflagen wie Abstandsregeln und Tests öffnen. Auch die Gasthöfe dürfen – zumindest draußen und ebenfalls unter Auflagen – wieder Gäste empfangen.
Unerwartete Form der Triage
Nur von einer Gruppe hört man auffallend wenig: den Kindern. Obwohl die Kanzlerin vor Monaten verkündete, Schulen und Kindergärten als letztes schließen und als erstes wieder öffnen zu wollen, und obwohl nach dem aktuellen Wissensstand die Kinder kaum von COVID-19 betroffen sind und das Virus nicht häufiger verbreiten als Erwachsene, gibt es bislang kaum Öffnungen der Bildungs- und Erziehungseinrichtungen. Während Busse, Züge und selbst die Ferienflieger inzwischen wieder gut gefüllt sind, gibt es für Schüler allenfalls erste Schritte zu mehr „Unterrichtsmodellen mit Präsenzzeiten“. Was jedoch nichts anderes bedeutet, als dass die Rückkehr zum Regelunterricht noch in weiter Ferne liegt.
Auf die Folgen der weitgehenden Ignoranz gegenüber dem stillen Leiden der Kinder wies vor wenigen Tagen der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. Während seit Monaten Virologen, Intensivmediziner und Gesundheitspolitiker unermüdlich vor „Triagen“ – also der Auswahl, beziehungsweise Auslese der zu behandelnden Corona-Patienten – auf den Intensivstationen der Krankenhäuser warnen, ereignet sich in den Kinder- und Jugendpsychiatrien eine ganz andere Form der Triage: „Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben“, so ein Sprecher des BVKJ gegenüber der „Rheinischen Post“: „Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll (...): Wer nicht suizidgefährdet ist und ,nur' eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.“
Wie weit die Ignoranz gegenüber dem Schicksal der Kinder inzwischen gediehen ist, zeigte ein paar Tage zuvor Mecklenburg-Vorpommern. Dort sorgte eine neue Landesverordnung für Unruhe, derzufolge nur noch geimpften Personen die Einreise in das Bundesland erlaubt sein sollte. Da es jedoch innerhalb der EU noch kein für Kinder und Jugendliche zugelassenes Vakzin gibt und diese somit gar nicht geimpft sein können, bedeutete die Verordnung ein faktisches Einreiseverbot für die junge Generation.
Auch wenn die Landesregierung die Verordnung inzwischen korrigiert hat und nunmehr geregelt ist, dass Eltern (unter bestimmten Bedingungen) auch ihre nicht geimpften Kinder mit in das Land bringen dürfen, zeigt das Beispiel doch, mit welcher Ignoranz an vielen Stellen die entscheidenden Instanzen gegenüber den Kindern agieren.
Wo bleiben die Rechte der Kinder?
Das alles wohlgemerkt zu einer Zeit, in der die Bundestagsparteien über die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz debattieren (siehe PAZ 19/2021). Doch während sie bei Aufruf des entsprechenden Tagesordnungspunktes mit großem Pathos über das Wohl der Kinder streiten, verschließen sie vor dem alltäglichen stillen Leid der Kleinen die Augen.
Annegret Kümpel am 24.05.21, 18:19 Uhr
Wo bleiben die Rechte für Nichtgeimpfte? Ich vermisse die Diskussion über die nicht ausreichend getesteten Impfstoffe und deren möglichen Folgen, vielleicht sogar mit fatalen Ergebnissen? Warum hinterfragen so wenige Menschen den Nutzen oder den Schaden dieser Impfung mit einem Gen? Weil sie so wenig aufgeklärt werden und fast ausschließlich einer Propaganda ausgesetzt sind.
Aber wo sind die Warnenden, wo sind die Aufklärer, wo sind die Menschen mit klarem Menschenverstand, wo sind die, die einfach die Wahrheit schreiben und sagen?
Das vermisse ich AUCH in der PAZ.
Chris Benthe am 24.05.21, 10:32 Uhr
Guter Artikel ! Es kann gar nicht genug auf das Elend der armen Kinder hingewiesen werden !
Es schreit zum Himmel !
Michael Holz am 21.05.21, 13:41 Uhr
Herr Nehring, Sie titeln "... in Zeiten der Pandemie". Sollten Sie nicht "angeblichen" einfügen?
Das der Stasi-IM nichts für Kinder übrig hat, ist doch klar: Sie hat keine Kinder!